Danke, einfach nur Danke

Als wir am Samstag nach unserem Verkaufsnachmittag alle Kerzli löschten und das Haus wieder in eine Familienzone verwandelten, waren wir pausenlose 10 Stunden auf den Beinen. Inklusive sieben Millionen geredeter oder gelachter Worte. 
Dementsprechend seeeeeeeehr dankbar waren wir, als wir uns nach dem Aufräumen endlich für den Sturz der Kasse und das Resümee des Tages auf die Terrasse pflatschen, Kaffee inhalieren und wohlig durchrieselnde Sonnenstrahlen tanken durften. 
Einmal mehr redeten wir davon, welch riesiges Glück uns immer bedacht (bedenkt? bedeckt?): wir haben so tolle KundInnen! KundInnen? Ach, was für ein blödes Wort. Eigentlich seid ihr einfach alle unsere Siedafreunde... ob schon langjährig oder ganz frisch und unbekannt. Ihr macht uns unendlich glücklich mit euren Einkäufen, eurer Freude und Flexibilität. Wir sind sowas von kein normaler Laden und werden dennoch sowas von fleissig angesteuert! 
Als wir uns um 19 Uhr umarmten und verabschiedeten, waren wir sehr glücklich und uns einig, dass sich der ganze Stress schon wieder gelohnt hat. In Siedahausen wurde nach einem ausgiebigen Spaziergang mit Hundi oberhalb Wettingen der Spargelstrauss zerschnitten, zubereitet, die Jungs kamen nach glücklichen Stunden bei den tollen Mima und Neni heim und das Familienleben nahm seinen Lauf. 
Und warum wir gestern keine Zeit fanden für den Post? Weil wir von früh morgens bis spät abends damit beschäftigt waren auszuschlafen, noch im Bett einen Wiesenstrauss in Empfang zu nehmen, Muttertagsgeschenke auszupacken, viele kleine Briefli zu lesen, am liebevoll gedeckten Tisch zu brunchen, zum Mittagessen bekocht zu werden und... ach Mist! Willst du die Wahrheit wissen? Nachdem um 7 aufgestanden, wie immer Wäsche zusammengelegt, alle Tiere versorgt, mit Nika spaziert, selber Frühstück bereitet, Sandwiches gestrichen und eine Tasche mit lauter Ersatzdingen gepackt, alle geweckt und das Frühstück in nervösester Hektik gegessen war, fuhren wir ziemlich und berechtigt angespannt nach Winterthur zum bisher furchtbar spannendsten und herzinfarktösesten Handballspiel unseres Juniors (Schweizer Finalspiel in dieser Altersklasse). Kurz vor der Abfahrt, beim Zähneputzen der jüngere Sohn: "Mama! Heute ist doch Muttertag! Wart schnell, ich hol dein Geschenk" und drückt es mir freudig strahlend im Bad in die Hand, welche grad nicht am Zähne putzen war und hüpfte davon. Das wars zum Thema. Für den gesamten Tag. Aber weisst du was? Er wurde trotzdem gut! Wir lagen am Nachmittag total erschöpft vom Nervenstress, schläfrig und umgeben von unseren Tieren auf Decken und Kissen auf der Terrasse. Schauten in den Himmel, überlegten, weshalb er blau ist und genossen unsere Nähe. Plauderten über vieles. Geheimnisse, Sorgen und Ratschläge. Dieser kleine Moment von Zufriedenheit, Glück und  Frieden, welchen ich da spürte, reichte aus, um mich als geschätzte und geliebte Mami zu fühlen. 
Egal ob du Frau bist oder nicht, ob du Mami bist oder nicht, ob du verwöhnt wurdest oder nicht - du bist immer deines Glückes eigener Schmid. Auch in unserer verwöhnten Umgebung muss ich mir das so so SO oft sagen! Erwartungen runter schrauben. Das Jetzt geniessen. Das Beste daraus machen. 
Ps: Montag, 15.5, endlich fertig mit dem Text. Der jüngere Sohn arbeitet derweil an den Hausaufgaben, zieht aus dem Mäppli eine hübsche, selber gemalte Karte und meint: "Die ist ja noch für dich, Mami! Zum Muttertag! Ich müsste aber noch was reinschreiben...."
Ach. Ich liebe ihn.